Was tun bei Schuppenflechte?

Unter Schuppenflechte (Psoriasis) können Menschen verschiedenster Altersgruppen und Herkunft leiden. Diese Krankheit wird von den Betroffenen oft als sehr unangenehm empfunden und kann neben der körperlichen auch eine psychische Beeinträchtigung hervorrufen. Von dieser Krankheit sind ca. zwei Prozent der europäischen Bevölkerung betroffen. 1

Was ist Schuppenflechte?

Schuppenflechte ist eine chronische, wiederkehrende Krankheit der Haut. Dabei vermehren sich die Hautzellen an einigen Stellen wesentlich schneller als in den übrigen Bereichen. Statt der üblichen 28 Tage für die Erneuerung der Hautoberfläche geht hier der Wechsel innerhalb von acht Tagen von statten. Die entstehenden Flecken (Plaques) können nach einiger Zeit wieder verschwinden, aber auch dicker und größer werden. Gelegentlich verbinden sich mehrere kleine Flecken zu größeren Arealen. Mechanische Beanspruchungen, wie sie an Körperfalten, an den Fußsohlen oder durch reibende Kleidung entstehen, können die Areale reizen und Entzündungen, Jucken oder Schmerzen hervorrufen.1

 

Wie sieht Schuppenflechte aus?

Bei einer Schuppenflechte können sich auf der Haut kleinere oder größere rote Flecken mit silbrigen Schuppen bilden. Diese Flecken werden Plaques genannt. Ihre Abgrenzung zur gesunden Haut ist deutlich sichtbar und kann unregelmäßige Formen annehmen. Bei einigen Personen sind auch die Nägel an Händen oder Füßen betroffen und verdickt, deformiert und rau.

 

Welche Symptome treten außerdem bei Schuppenflechte auf?

Bei einem schweren Verlauf der Schuppenflechte können weitere Symptome auftreten, die auch innere Organe betreffen. Bei der Psoriasis pustulosa treten sterile (keimfreie) Eiterbläschen an den Fußsohlen und Handinnenflächen auf, welche das Wohlbefinden, die Mobilität und die Handlungsmöglichkeiten stark einschränken können. In Verbindung mit dieser Hauterkrankung ist außerdem das entzündliche Anschwellen von Gelenken (Arthritis) möglich.

 

Ist Schuppenflechte ansteckend?

Nein, diese Krankheit ist glücklicherweise nicht ansteckend. Leider empfinden viele Menschen Personen mit Schuppenflechte als unangenehm und meiden ihre Gesellschaft. Diese Einschätzungen beruhen häufig auf Vorurteilen und Unkenntnis, welche sich durch eine Aufklärung ändern können.3

 

Was sind die Ursachen von Schuppenflechte?

Als Ursachen für eine Erkrankung mit Schuppenflechte werden genetische Veranlagungen vermutet. Bei Studien konnten außerdem weitere Auslöser, wie das Vorhandensein oder die Überempfindlichkeit bestimmter Rezeptoren für Botenstoffe im Immunsystem festgestellt werden. Schuppenflechte bei Babys ist ausgesprochen selten. Hier kann gelegentlich der nach der Geburt auftretende „Milchschorf“ damit verwechselt werden. Am häufigsten sind Personen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren sowie im Alter um 50-60 Jahren betroffen.4

 

Welche Körperbereiche können von Schuppenflechte betroffen sein?

Schuppenflechte kann am ganzen Körper auftreten. Schuppenflechte auf der Kopfhaut ist dabei besonders häufig. Oft beginnt eine Schuppenflechte an den Ellenbogen oder auch am Knie. Es können Stellen am Rücken, an den Händen und Füßen auftreten, die mehr oder weniger große Flecken zeigen.

Schuppenflechte im Gesicht kann an einer Ausbreitung der Areale von der Kopfhaut her liegen oder einzelne Bereiche betreffen. So sind gelegentlich auf Ohren, Wangen, Nase oder Kinn die typischen Flecken zu bemerken. Es ist auch möglich, dass Schuppenflechte an den Augen auftritt.

 

Was hilft bei Schuppenflechte?

Schuppenflechte bleibt normalerweise ein ganzes Leben lang bestehen. Sie kann dabei jedoch in ihrer Intensität wechseln. Manchmal bilden sich die Flecken nach einiger Zeit wie von selbst zurück. Dann wieder gibt es Schübe, bei denen sich neue und größere Areale mit Schuppenflechte bilden.

Es wurden Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten beobachtet, welche die Ausprägung der Schuppenflechte beeinflussen könnten. Auch der Genuss von Alkohol scheint bei dieser Krankheit ungünstig zu wirken. Es kann daher helfen, Alkohol zu meiden. Falls du Nebenwirkungen von Medikamenten auf deine Schuppenflechte beobachtest, teile dies dem behandelnden Arzt mit und bitte um eine Kontrolluntersuchung.

Allgemein kann ein Lebenswandel mit einer gesunden Ernährung, mäßigem Sport, Bewegung an der frischen Luft und einer schonenden Hautpflege für eine Verbesserung der Schuppenflechte-Symptome sorgen. Die genaue Therapie solltest du mit deinem Arzt besprechen.2

 

 

Medikamente gegen Schuppenflechte

Für die Behandlung von Schuppenflechte gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel:

  • Cremes und Salben für Schuppenflechte, welche Feuchtigkeit spenden und die Haut geschmeidiger halten
  • Medizinisches Shampoo für die Kopfhaut, welches mild ist und die Haut nicht zusätzlich austrocknet
  • Medizinische Salben mit Wirkstoffen, welche Entzündungen hemmen und die Regeneration der Haut verbessern
  • Phototherapie (gezielte Behandlung mit UV-Licht unter ärztlicher Aufsicht)
  • Medikamente, welche die Immunreaktion reduzieren und damit die zu schnelle Erneuerung der Hautzellen bremsen

Die meisten dieser Behandlungsansätze, Medikamente und Cremes sollten nicht einfach in eigener Regie angewendet werden. Wichtig ist es beispielsweise, zu klären, ob du oder deine Angehörigen tatsächlich eine Schuppenflechte haben oder ob ein anderes Hautanliegen vorliegt. Diese Diagnose kann ein Spezialist beispielsweise dein Hautarzt stellen. Du kannst dir allerdings auch online einen Arzt zu Rate ziehen. Online-Doktor steht dir jederzeit für eine fundierte und schnelle Beratung zur Seite.* Sie helfen dir dann auch mit konkreten Ratschlägen und verschreiben die passenden Medikamente.

* kostenlos für Versicherte von mehr als 40 gesetzlichen Krankenkassen (u.a. Techniker Krankenkasse, KKH, HEK und viele Betriebskrankenkassen) sowie für Privatversicherte.

 


1 Vgl. Mrowietz, Ulrich, and Gerhard Schmid-Ott. Schuppenflechte: was Sie schon immer über Psoriasis wissen wollten. Karger Medical and Scientific Publishers, 2011.

2 Vgl. Traupe, Heiko, and Bernt-Peter Robra. "Themenheft 11" Schuppenflechte"." (2002). https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/3160/220ShwcFDLtSs_62.pdf?sequence=1 (abgerufen am 10-03-2022)

3 Vgl. Sommer, Rachel, et al. "Was ist Schuppenflechte?–Wahrnehmung und Bewertung der Psoriasis in der deutschen Bevölkerung." JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 16.6 (2018): 703-710.

4 Vgl. Das, Shinjita: Schuppenflechte, in: MSD Manual Ausgabe für Patienten, 11.03.2022, https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/hauterkrankungen/schuppenflechte-und-schuppenkrankheiten/schuppenflechte?query=schuppenflechte (abgerufen am 10.04.2022).