Was ist eine Reibeisenhaut eigentlich genau?
Die Reibeisenhaut, auch Keratosis Pilaris, ist ein Hautanliegen, bei dem die Haut zu viel Keratin bildet. Dieses Strukturprotein kommt als wichtiger Bestandteil in den Hautzellen vor. Sterben diese ab, dann kann die Haut sie normalerweise abstoßen und abtransportieren, sodass sich die darunterliegenden Zellen erneuern können. Durch das überschüssige Keratin kommt die Haut bei diesem Abschuppungsprozess nicht mehr hinterher. Es bilden sich Hornschüppchen, die sich über die Öffnungen der Haarfollikel legen und diese verstopfen.
In der Folge entstehen weißliche bis rötliche Unebenheiten auf der Hautoberfläche, auch Keratosen genannt. Diese sind zwar meistens nicht schmerzhaft, fühlen sich aber rau und uneben an. Die Haut sieht dann etwas so aus, als hättest du eine Gänsehaut am ganzen Körper.
Wo treten die rauen Stellen am Körper vornehmlich auf?
Die rauen und geröteten Stellen können grundsätzlich überall dort am Körper auftreten, wo sich auch Haarfollikel befinden. Besonders häufig macht sich Reibeisenhaut an den Armen und Ellenbogen, den Oberschenkeln auf und macht sich durch trockene Stellen an den Beinen und auch am Po bemerkbar. Aber auch im Gesicht kann sich die Verhornungsstörung bemerkbar machen.
Bei einer Reibeisenhaut im Gesicht handelt es sich dann um eine dieser Unterformen:
- Keratosis Pilaris Atrophicans Faciei: Diese Form tritt vor allem auf den Wangen auf und zeigt sich durch raue, verhornte Stellen. Im Verlauf können sich die Hautstruktur verändern, und es entstehen kleine Narben oder eine sichtbare Hautverdünnung (Atrophie).
- Keratosis Pilaris Rubra Faciei: Charakteristisch sind stark gerötete und raue Hautbereiche, die besonders im Gesicht auffallen. Diese Variante tritt häufig bei jungen Menschen auf und kann das Hautbild zusätzlich durch Irritationen belasten.
- Keratosis Pilaris Faciei: Die klassische Ausprägung der Verhornungsstörung im Gesicht zeigt sich durch symmetrische, kleine, rau wirkende Hautstellen. Trockene Haut verstärkt oft die Symptome, was die betroffenen Bereiche noch unebener erscheinen lässt.
- Taenzersche Krankheit: Eine seltene und meist schon im Kindesalter auftretende Form. Sie führt zu extremer Verhornung und Veränderungen der Hautstruktur, oft begleitet von einer auffälligen Hautverdünnung.
Wer ist von Reibeisenhaut betroffen?
Häufig zeigen sich Anzeichen der Keratosis Pilaris bereits im frühen Kindes- und Jugendalter. Dabei sind Frauen wesentlich häufiger betroffen als Männer.
Hyperkeratose vs. Reibeisenhaut: das ist der Unterschied
Als Hyperkeratose wird allgemein die übermäßige Verhornung der Haut bezeichnet, bei der die oberste Hautschicht (Hornschicht) dicker wird. Sie kann durch unterschiedliche Faktoren wie mechanische Reibung, UV-Schäden oder genetische Veranlagung ausgelöst werden und tritt in verschiedenen Formen wie Schwielen, aktinischen Keratosen oder Schuppenflechte auf. Die Reibeisenhaut ist dabei eine spezielle Form der Hyperkeratose, bei der die Verhornung auf die Haarfollikel begrenzt ist.
Reibeisenhaut: Das sind mögliche Ursachen
Warum Reibeisenhaut bei einigen Menschen auftritt, konnte bislang noch nicht vollständig geklärt werden. Beobachtet werden konnte in jedem Fall eine genetische Veranlagung. Auch trockene Haut sowie verschiedene Hauterkrankungen wie eine Neurodermitis soll in Zusammenhang mit der Reibeisenhaut stehen. Zudem spielen auch äußere Umstände wie die Wetterumstellung im Winter eine Rolle. Die Symptome der Reibeisenhaut verschlimmern sich häufig im Kontakt mit der trockenen, kalten Winterluft.
Reibeisenhaut steht häufig in Verbindung mit trockener Haut
Studien deuten darauf hin, dass auch extrem trockene Haut die Entstehung von Reibeisenhaut begünstigt. Bei trockener Haut ist die natürliche Hautschutzbarriere und das Mikrobiom der Haut geschwächt. Der Mangel an Feuchtigkeit und Lipiden führt dazu, dass die Haut weniger geschmeidig ist. Dadurch fällt es trockener Haut auch schwerer, abgestorbene Hautzellen abzutransportieren. Auch dadurch können sich vermehrt trockene Stellen bilden.
Was tun gegen Reibeisenhaut?
Da es sich bei der Reibeisenhaut nicht um eine Erkrankung handelt, ist eine medizinische Behandlung nicht erforderlich. Eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung deines Hautanliegens spielt die richtige Pflege. Achte dabei vor allem auf Wirkstoffe, die den Abschuppungsprozess der Haut unterstützen:
- Urea
Der Wirkstoff Urea ist besonders wirksam, wenn es darum geht, den Feuchtigkeitsgehalt der Haut auszugleichen. Liegt Urea in einem Pflegeprodukt jedoch in einer höheren Konzentration (40 %) vor, dann kann der Harnstoff Hornzellen auflösen und damit die Haut beim Abtransport dieser Hornschicht unterstützen. Damit ist Urea gleich doppelt wirksam in der Pflege von Reibeisenhaut.
- Salicylsäure
Auch Salicylsäure hat sogenannte keratolytische Eigenschaften und kann die Haut dabei unterstützen, die obersten Hautzellen zu lösen. Daher wird Salicylsäure auch erfolgreich in der Behandlung einer Psoriasis eingesetzt, bei der die Haut ebenfalls Unterstützung im Abschuppungsprozess braucht.
- Retinol (Vitamin A)
Retinol kann die Keratinbildung in der Haut regulieren und ist damit ein idealer Wirkstoff in der Pflege von Reibeisenhaut3. Es regt darüber hinaus die Erneuerung der Hautzellen an und hat auch peelende Eigenschaften.
- Glykolsäure
Glycolsäure hilft bei Reibeisenhaut, weil sie als Alpha-Hydroxysäure (AHA) die obersten Hautschichten löst und abgestorbene Hautzellen entfernt. Dadurch werden die verstopften Haarfollikel befreit und die Haut geglättet. Gleichzeitig regt Glykolsäure die Zellneubildung an.
Reibeisenhaut braucht besonders viel Feuchtigkeit
Da Reibeisenhaut häufig mit Trockenheit einhergeht, ist eine gute Feuchtigkeitspflege besonders wichtig. Feuchtigkeit stärkt eine geschwächte Hautschutzbarriere und macht die Haut geschmeidiger, was raue Stellen und sichtbare Knötchen reduzieren kann.
Finde eine geeignete Pflegeroutine bei Reibeisenhaut
Damit die Symptome der Reibeisenhaut dich in deinem Alltag weniger belasten, solltest du eine auf dich und dein Hautanliegen abgestimmte Pflegeroutine finden.
Schritt 1: Gründliche Hautreinigung mit Micropeeling
Für die tägliche Gesichtsreinigung verwendest du am besten ein klärendes Reinigungsgel wie das EFFACLAR Mikro-Peeling Reinigungsgel mit Salicylsäure. Das Gel hat einen peelenden Effekt auf die Haut und kann Reibeisenhaut so beim Ablösen der Hornschicht unterstützen.
Schritt 2: Verwende eine feuchtigkeitsspendende Bodylotion bei Reibeisenhaut
Die LIPIKAR LAIT UREA 10 % enthält einen hohen Anteil des keratolytische Wirkstoffs Urea und kann dadurch die Anzeichen rauer Haut deutlich mildern. In Kombination mit Sheabutter spendet die Bodylotion deiner Haut Feuchtigkeit und ist so besonders wirksam an den Stellen, die von Rauheit, Schuppenbildung und Spannungsgefühlen betroffen sind.
Schritt 3: Trage eine pflegende Gesichtscreme mit Vitamin A auf
Wenn auch dein Gesicht Anzeichen von Reibeisenhaut zeigt, dann eignet sich am besten eine Gesichtspflege mit Vitamin A. Verhornungen können am besten mit dem REDERMIC Retinol-Konzentrat gepflegt werden. Zudem enthält die Pflege auch Thermalwasser aus La Roche-Posay, das beruhigende Eigenschaften hat und die Haut geschmeidig macht.
Verwende Sonnencreme zur Prävention von Keratose
Wenn du Wirkstoffe wie Retinol in deine Pflegeroutine einbindest, ist der Sonnenschutz deiner Haut besonders wichtig. Retinol fördert die Zellteilung und die Hauterneuerung, macht die oberste Hautschicht dadurch aber auch dünner und damit anfälliger gegenüber äußeren Einflüssen wie der UV-Strahlung. Ein konsequenter Sonnenschutz ist daher unverzichtbar.
Die medizinischen Sonnencreme ANTHELIOS KA+ ist speziell zur Prävention von rauen, rötlichen und trockenen Hautarealen entwickelt worden. Neben einem sehr starken UV-Schutz enthält die Sonnencreme auch Niacinamid, das die Hautschutzbarriere stärkt und die Regeneration der Haut unterstützt sowie beruhigendes Panthenol.
Weitere Tipps für deinen Alltag mit Reibeisenhaut
Neben der täglichen Reinigung und Pflege kannst du mit diesen Maßnahmen das Hautbild nachhaltig verbessern und die Haut vor weiterer Austrocknung schützen:
- Schutz vor trockener Luft: Verwende einen Luftbefeuchter, um die Raumluft zu befeuchten, besonders in der Heizperiode.
- Angemessene Wassertemperatur: Stelle die Temperatur beim Duschen oder Baden auf maximal 36–38 Grad ein, um die Haut nicht zusätzlich auszutrocknen.
- Sanfte Stoffe wählen: Trage Kleidung und nutze Bettwäsche aus weichen Materialien wie Baumwolle oder Seide, um Reibung und Irritationen zu vermeiden.
Fazit: So verbesserst du dein Hautanliegen bei reibeisenhaut
Reibeisenhaut kann besonders in sichtbaren Bereichen des Körpers eine Herausforderung sein, da die rauen Stellen oft als kosmetisches Problem empfunden werden. Du bist diesem jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Mit einer gezielten Pflegeroutine, die keratolytische Wirkstoffe und intensive Feuchtigkeitspflege kombiniert, unterstützt du deine Haut und reduzierst die Anzeichen wie Trockenheit, rauen Stellen und störenden Knötchen. So kannst du dein Hautanliegen langfristig verbessern und dich wieder wohler fühlen, während du deinen Alltag unbeschwert genießen kannst.
FAQ: Hast du noch Fragen zum Thema Reibeisenhaut?
Soll ich die kleinen Knötchen auf der Haut ausdrücken?
Es wird auf keinen Fall empfohlen, die Knötchen auszudrücken. Durch das Drücken oder Kratzen können Entzündungen und dauerhafte Verfärbungen entstehen.
Soll ich die kleinen Knötchen auf der Haut ausdrücken?
Die Symptome lassen sich durch geeignete Pflege deutlich verbessern, aber eine vollständige Rückbildung ist selten. Meist bleibt das Hautanliegen in abgeschwächter Form bestehen.
Juckt Reibeisenhaut?
Reibeisenhaut juckt in der Regel nicht, kann aber bei starker Trockenheit oder Irritation unangenehm spannen. Feuchtigkeitspflege hilft, solche Begleiterscheinungen zu lindern.
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Veröffentlicht am 11.01.2025