Gürtelrose: Alles, was du über den Hautausschlag wissen musst

Die Gürtelrose ist ein weit verbreitetes Hautanliegen, das durch bestimmte Viren ausgelöst wird. Alles Wissenswerte über die Ursachen und Anzeichen einer Gürtelrose sowie zu den Therapiemöglichkeiten findest du hier.

Was ist Gürtelrose?

Die Gürtelrose wird auch als Herpes Zoster bezeichnet und ist ein virenbedingter, schmerzhafter Hautzustand. Eine Erstinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus führt zunächst zu Windpocken. Nachdem die Anzeichen von Windpocken abgeklungen sind, verbleibt ein Teil der Viren im Körper. Sie ruhen in den Nervenzellen im Bereich des Rückenmarks und können dort ein Leben lang inaktiv bleiben. Unter bestimmten Bedingungen werden die Viren jedoch wieder aktiv. Dies ist auch noch Jahre bis Jahrzehnte nach einer überstandenen Infektion mit Windpocken möglich. Gürtelrose bekommen also in erster Linie Menschen, die bereits Windpocken hatten. Allerdings kann die Gürtelrose auch auftreten, wenn eine Windpockenimpfung mit Lebendimpfstoffen stattgefunden hat. Meist ist der Verlauf in diesem Fall jedoch deutlich milder.


Was sind die Symptome von Gürtelrose?

Werden die Viren reaktiviert, kommt es im Frühstadium der Gürtelrose zu Anzeichen wie allgemeinem Unwohlsein, leichtem Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Nach etwa zwei bis drei Tagen folgen brennende Schmerzen entlang der Nervenbahnen, in denen sich die Viren ausbreiten und eine Inflammation auslösen. Die Haut in den betroffenen Bereichen ist gerötet und es bildet sich der für die Gürtelrose typische Hautausschlag. Dieser äußert sich durch teils juckende, schmerzende oder brennende Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Die Bläschen brechen schließlich auf, trocknen innerhalb von zwei bis zehn Tagen aus und verkrusten anschließend. Die Dauer einer Gürtelrose beträgt insgesamt etwa zwei bis vier Wochen. In seltenen Fällen können die Schmerzen noch mehrere Wochen oder Monate anhalten.


Was sind die Ursachen von Gürtelrose?

Das Immunsystem ist normalerweise in der Lage, die Varizella-Zoster-Viren nach einer Windpockeninfektion in einem inaktiven Zustand zu halten. Wird das Immunsystem jedoch geschwächt, kann das die Viren reaktivieren. Zu den möglichen Ursachen hierfür gehören zum Beispiel:

  • Infekte, welche die Immunabwehr schwächen
  • Eine angeborene Immunschwäche
  • Organtransplantationen
  • Bestimmte Medikamente, zum Beispiel Immunsuppressiva oder Kortison
  • Einwirkung von UV-Strahlung, insbesondere bei Anzeichen von Sonnenbrand1
  • Akuter und chronischer Stress als psychische Ursache für Gürtelrose2

Eine Gürtelrose kann bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vorkommen. Ab einem Alter von 60 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit jedoch besonders hoch.In den meisten Fällen tritt die Gürtelrose nicht wiederholt auf.


Ist Gürtelrose ansteckend?

Während Windpocken über die Luft durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, ist bei der Gürtelrose nur die Flüssigkeit der Bläschen ansteckend. Die Gürtelrose ist somit ab dem Zeitpunkt ansteckend, an dem die ersten Hautbläschen auftreten. Die Übertragung geschieht vor allem durch eine sogenannte Schmierinfektion, wie beispielsweise über die Hände oder Gegenstände. Menschen, die weder Windpocken hatten noch dagegen geimpft sind, können sich auf diese Weise erstmals mit dem Varizella-Zoster-Virus infizieren. Dies wiederum führt in der Regel zu einem Ausbruch von Windpocken. Die Ansteckungsgefahr bei Gürtelrose ist vorüber, nachdem alle Bläschen vollständig verkrustet sind.


 

In welchen Körperbereichen tritt Gürtelrose auf?

Die Anzeichen einer Gürtelrose ähneln denen von Windpocken, sind aber örtlich begrenzt und treten häufig nur an einer Körperhälfte auf. Meist zeigt sich der Hautausschlag in Form eines Streifens an der Brust oder am Rücken. Diesem gürtelartigen Erscheinungsbild verdankt die Gürtelrose ihren Namen. Die Anzeichen können sich aber auch an anderen Stellen des Körpers zeigen, wie zum Beispiel an Armen und Beinen oder im Gesicht und am Hals. Gürtelrose im Gesicht wird häufig als Gesichtsrose bezeichnet. In seltenen sind Fällen auch Augen oder Ohren betroffen. Speziell in diesen Bereichen kann Gürtelrose zu Komplikationen führen, wie etwa Beeinträchtigungen der Netzhaut und Hornhaut des Auges sowie des Seh- oder Hörnervs.

 

Behandlung von Gürtelrose

Die Anzeichen der Gürtelrose gehen meist nach einigen Wochen vollständig zurück. Jedoch ist eine frühzeitige medizinische Beurteilung wichtig, um Komplikationen – wie etwa einer Nervenschädigung – entgegenzuwirken. Meist wird die Vermehrung der Viren mit Virostatika verringert. Zusätzlich kommen Schmerzmittel sowie spezielle Lotionen und Cremes zum Einsatz. Darüber hinaus wird bei Gürtelrose eine Krankschreibung ausgestellt, um das Risiko einer Ansteckung für immungeschwächte Menschen zu mildern. Bei Verdacht auf Gürtelrose solltest du daher zeitnah einen Arzt aufsuchen. Der Hausarzt oder ein Hautarzt sind dafür die richtigen Ansprechpartner. Du hast auch jederzeit online die Möglichkeit, Anzeichen von Gürtelrose mit einem Arzt zu besprechen. Online Doctor steht dir schnell und unkompliziert zur Verfügung, um dein Anliegen fachärztlich zu klären.

Die Gürtelrose geht mit einem meist schmerzhaften Hautausschlag einher und wird durch eine geschwächte Immunabwehr begünstigt. Eine zeitnahe Abklärung durch einen Arzt und eine passende Behandlung können sich positiv auf den Verlauf der Gürtelrose auswirken. Für eine besonders schnelle und fachärztliche Beratung kannst du jederzeit ganz einfach online einen Arzt über Online Doctor konsultieren.

 

 

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1 Kawai K. et al. Ultraviolet radiation Exposure and the Risk of Herpes Zoster in Three Prospective Cohort Studies. Mayo Clinic Proceedings. 2020 Feb; 95(2):283-292. URL: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S002561961930758X

Sansone R., Sansone L. Herpes Zoster and Postherpetic Neuralgia: An Examination of Psychological Antecedents. Innov Clin Neurosci. 2014 May-Jun; 11(5-6):31-34. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4140624/

H. Kang.et al. The Prevalence of shingles among older adults in the U.S. The Gerontologist.2016 Nov; 56(3):48. URL: https://academic.oup.com/gerontologist/article/56/Suppl_3/48/2575368